Gedenkfeier - Homepage der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayreuth

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Jahr 2018 > Totenehrung am Stadtfriedhof
Bgm. Dr. Beate Kuhn, Manfred Kees, Dieter Lux
Totengedenken der Sudetendeutschen mit dem BdV in Bayreuth

Es gehört inzwischen zu einer guten Tradition der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayreuth, zusammen mit dem Bund der Vertriebenen, zu Allerheiligen zum Totengedenken für alle Heimatvertriebenen, deren Angehörige und Freunde einzuladen. Ein öffentlicher Beweis für das Geschichtsbewusstsein und Verneigung vor unseren Verstorbenen.
Mehr als 60 Teilnehmer konnte Manfred Kees begrüßen. Gekommen waren Vertreter der Schlesier, der Ost-und Westpreußen, der Deutschen aus Russland, der Pommern und der Sudetendeutschen mit der Egalanda Gmoi. Sie trafen sich am „Großen Friedhofskreuz“ im Stadtfriedhof Bayreuth.
Weiter begrüßen konnte Manfred Kees auch Günter Dörfler, Fraktionsvorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion, CSU Stadträtin Heinritzi-Martin, Pfarrer Pater Szczepan Matula von der Pfarrei Heilig Geist Bayreuth, den Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen Helmut Hempel aus Warmensteinach und die Bürgermeisterin der Stadt Bayreuth, Dr. Beate Kuhn, welche auch die Gedenkansprache hielt.
Die „große Politik“ ebenso wie die Presse blieben leider aus.
Mit den Worten „Wir wollen weiter dafür eintreten, dass Flucht, Vertreibung, Hass und Gewalt geächtet werden“ führte Manfred Kees zu Beginn der Gedenkstunde aus und leitete so zur Gedenkansprache von Bürgermeisterin Dr. Beate Kuhn, SPD über.
Dr. Beate Kuhn erinnerte in ihrer Gedenkansprache an die Toten und Überlebenden des 2. Weltkrieges 1939 bis 1945. Sie erinnerte an die Vertriebenen und Flüchtlinge. Sie erinnerte daran, dass diese mit Eisenbahnen, mit Pferden und Fuhrwerken oder zu Fuß aus dem Sudetenland, Schlesien, Ostpreußen, Pommern und den weiteren Vertreibungsgebieten hier in Oberfranken und auch in Bayreuth angekommen sind.
Sie erinnerte an die furchtbaren Schrecken des Krieges mit all seinen schlimmen Folgen und betonte, dass sich so etwas nie wiederholen dürfte.
Besonders betroffen waren Frauen, die mit ihren Kindern, ohne Hilfe ihre Männer sich durchschlagen mussten.
Sie dankte aber auch der einheimischen Bevölkerung für ihre Hilfe und Unterstützung, oft trotz eigener Nöte.
Inzwischen verbindet uns eine lange, gemeinsame Geschichte, eine Erfolgsgeschichte, wie wir nachträglich feststellen können.
Dieser Tag sollte aber, so Dr. Beate Kuhn, nicht nur der Erinnerung dienen, sondern er soll uns auch zum Nachdenken über die Gegenwart und Zukunft bewegen. Die Erinnerungskultur ist in Deutschland einzigartig. Sie wird im Ausland kaum verstanden und auch bei vielen, gerade jungen Menschen, kommt sie nur schwer verständlich an.
Dr. Beate Kuhn forderte die Mitglieder der Landsmannschaften auf, als die letzte Generation von Zeitzeugen für diese dunkle Periode unsere Geschichte, immer wieder Anlauf zu einem authentischen Geschichtsbewusstsein zu machen.
Wir sind alle miteinander verpflichtet, die Zukunft Europas verantwortlich mitzugestalten. Dazu hält sie auch das Berliner Zentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, als einen Meilenstein auf dem Weg zur Aufarbeitung der Vertreibung für geeignet. Alle Deutschen müssten verstehen, dass die Vertreibung und ihre Folgen, ein Teil der deutschen Identität sind und damit das gesamte Volk angeht.
Dr. Beate Kuhn ging auch auf die mehr als 1500 Mahnmale und Gedenkstätten für die deutschen Heimatvertriebenen ein. In Bayreuth gibt es dazu das Vertriebenendenkmal am Annecy Platz und eine Gedenktafel am Bayreuther Hauptbahnhof. Beides sind berechtigte und wertvolle Zeugnisse der Erinnerungskultur.
Aber trotz diese Erkenntnisse hat sich die Welt nicht wirklich grundlegend geändert. Soldaten der Bundeswehr sind wieder im Krieg. Sie sind weltweit beteiligt an Kämpfen im Rahmen von NATO Einsätzen.
Auch die Themen Flucht und Vertreibung haben leider eine neue Aktualität bekommen. Deutlich sichtbar sind die neu angekommene Flüchtlinge und Asylbewerber aus den aktuellen Kriegsgebieten und aus den Elends-gebieten dieser Welt.
Sie sind gekommen in der Hoffnung auf ein besseres Leben und wir sind verpflichtet, im Rahmen unserer Möglichkeiten, zu helfen.
Aber auch längst überwunden geglaubte Geister der Vergangenheit zeigen sich wieder unverhohlen in der deutschen Öffentlichkeit. Antisemitismus und Hetze gegen Ausländer und Flüchtlinge sind fast salonfähig geworden. Diese Verirrungen müssen schonungslos bekämpft werden und alle demokratischen Kräfte müssen hier zusammenstehen und gegensteuern, forderte die Bürgermeisterin alle Bürger, auch die im Bayreuther Raum auf.
Abschließend betonte Dr. Beate Kuhn: Der Blick in die Vergangenheit, den wir heute gemeinsam tun, zeigt uns was nie wieder passieren darf. Nie wieder Krieg und Vertreibung.“
Wenn dieser Gedanke heute an Stärke geworden hat, dann hat die heutige Gedenkveranstaltung ihren tieferen Sinn erfüllt.
Das Totengedenken mit zentralem Themen Gottes Gnade, Barmherzigkeit und Hoffnung und Glaube auf Auferstehung, das gemeinsam gebetete Vater unser und den Segen hatte Pfarrer Pater Szczepan Matula CR, Heilig Geist übernommen.
Die Fürbitten trugen Vertreter der Landsmannschaften vor.
Elfriede Heider rundete den kulturellen Teil der Veranstaltung mit einem Gedicht ab. Ein Quartett des Heinersreuther Posaunenchors mit Werner Meßner begleitete musikalisch sehr gekonnt und sehr beeindruckend die gelungene Gedenkveranstaltung.

Manfred Kees

03.11.2018
Vorstands- und Pressesprecher
Manfred Kees
Guter Besuch
Dr. Kuhn während der Gedenkansprache
Quartett des Heinersreuther Posaunenchores
Gedichtvortrag Elfriede Heider
Die Totenehrung
Pater Szczepan
Danksagung
Persönlichkeiten

Die Fürbitten:
 
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